Aktuelle Meldungen

Corona wirkt als Test für Menschenrechte

Die Menschenrechtslage hat sich in der Covid-19-Krise für Millionen von Menschen unmittelbar oder mittelbar verschlechtert, stellt Amnesty International im weltweiten Menschenrechts-Report 2020/21 fest. In vielen Teilen der Welt hätten die Pandemie und ihre Folgen im letzten Jahr die Auswirkungen von Ungleichheit, Diskriminierung und Unterdrückung verstärkt. Auch für Deutschland wird Handlungsbedarf ausgemacht.
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Wie hybrid darf ein Dokumentarfilm sein?

Der Dokumentarfilm „Lovemobil“ bietet seit Tagen heißen Diskussionsstoff. Eine STRG_F-Reportage des NDR hatte enthüllt, dass die Autorin Elke Lehrenkrauss den Film teilweise mit Darsteller*innen inszeniert hatte - ohne dies offenzulegen. Die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (AG-Dok) nahm den Eklat um die "Fake-Doku" zum Anlass, in Kooperation mit der Deutschen Akademie für Fernsehen (DAfF) einen Web-Panel unter dem Titel „Was darf Dokumentarfilm?“ zu veranstalten.
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Über „Dichtung und Wahrheit“

„Die Zeit des Popstar-Journalismus ist vorbei“, verkündete Hajo Schumacher im Berliner Mediensalon „Dichtung und Wahrheit: Haben Medien aus dem Relotius-Skandal gelernt?“ am 31. März im Online-Format. Auslandskorrespondentin Gemma Pörzgen sieht das Problem der teils erfundenen Geschichten des „Spiegel“-Reporters Claas Relotius eher in den Redaktionen, in denen immer weniger Auslandserfahrung vorhanden sei. „Wenn man selbst im Ausland gearbeitet hat, hat man schon immer an Relotius gezweifelt“, behauptete sie.
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Iowa: Freispruch für US-Journalistin

Die US-amerikanische Zeitungsreporterin Andrea Sahouri wurde im Mai 2020 am Rande einer Black-Lives-Matter-Demonstration in Iowa vorübergehend festgenommen und später wegen einer angeblichen Störung von Amtshandlungen angeklagt. Knapp zehn Monate nach ihrer vorübergehenden Festnahme wurde endlich Recht gesprochen: Denn im März 2021 entschied ein Gericht in Iowa, dass Andrea Sahouri unschuldig ist und keine Amtshandlungen der Polizei gestört hat.
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Tariflicher Zuschlag gehört obendrauf

Onlinezuschläge können laut tarifvertraglichen Regelungen beim Bayerischen Rundfunk nicht in Tagessätze für die Honorierung von TV-und Hörfunkbeiträge eingepreist werden, sondern sind zusätzlich zu zahlen. Das besagt ein Urteil des Arbeitsgerichts München, mit dem ein arbeitnehmerähnlicher Freier vom Sender jetzt mit ver.di-Rechtsschutz eine Nachzahlung für zwei Jahre erstritt.
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Staatliche Einheit und mediale Spaltung

Auch 30 Jahre nach dem Fall der Mauer ist der deutsche Medienmarkt gespalten. Die Gründe für das „innerdeutsche“ Ost-West-Gefälle sind kein Geheimnis. Sie liegen hauptsächlich im Nachwende-Kolonialismus der westdeutschen Mehrheitsgesellschaft. Das aktuelle Arbeitspapier der Otto-Brenner-Stiftung „30 Jahre staatliche Einheit – 30 Jahre mediale Spaltung“ analysiert die Fehlentwicklungen und macht Reformvorschläge.
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Rügen für Verletzung des Opferschutzes

Der Deutsche Presserat hat auf seinen Sitzungen vom 23. bis 25. März 15 Rügen wegen Diskriminierung, Vorverurteilung, Verletzungen des Opferschutzes und Schleichwerbung ausgesprochen. Sechs Rügen kassierte die online-Ausgabe von Bild. So wurde wegen des Verstoßes gegen ethische Grundsätze in der Berichterstattung ein Gewinnspiel zur US-Präsidentenwahl gerügt. Den Leserinnen und Lesern wurden auf bild.de für einen Tweet in der US-Wahlnacht, der von Trump retweetet wird, 10 000 Dollar versprochen.
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Kolumbien: Vom Staat im Stich gelassen

Knapp 21 Jahre nach ihrer Entführung und Vergewaltigung zieht die Journalistin Jineth Bedoya den kolumbianischen Staat vor dem Interamerikanischen Menschenrechts-Gerichtshof zur Verantwortung. Die Richter in San José sind die letzte Chance auf Gerechtigkeit für die 46-jährige, die in Kolumbien bereits alle Instanzen ausgeschöpft hat. Kolumbiens offizieller Vertreter zieht alle Register, um einen Schuldspruch zu vermeiden. Für die Opfer sexueller Gewalt und für zahllose bedrohte Berichterstatter*innen ist das eine erschütternde Nachricht.
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Buchtipp: DT64-Erhalt als soziale Bewegung

Morgenrock, Hitglobus, Parocktikum oder Schlafstörung – so hießen Sendungen von DT64. Aus dem Programm für junge Leute, in einem Sonderstudio des DDR-Rundfunks zum Deutschlandtreffen der Jugend 1964 gestartet, wurde erst 1986 ein eigenständiger Sender. In der Wendezeit Kult, sammelte sich um das Radio Anfang der 1990er Jahre breiter Protest für den Erhalt. Der Rückblick eines damaligen Aktivisten, der die Bewegung auch theoretisch einordnet, wurde jetzt publiziert.
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Corona verdrängte wichtige Nachrichten

Der Deutschlandfunk und die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) veröffentlichen jährlich eine Top-Ten-Liste wichtiger Themen, über die deutsche Medien nicht oder kaum berichtet haben. Die INA ist eine Nicht-Regierungsorganisation, die vernachlässigte Themen und Geschichten in die Öffentlichkeit bringen möchte. Gerade im Corona-Jahr habe eine nahezu monothematische Berichterstattung viele andere Themen in den Nachrichten verdrängt, so das Fazit für 2020.
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Belarus: Journalisten sofort freilassen

Die Mitgliedsorganisationen der Europäischen Journalistenföderation (EJF) wenden sich mit einem Offenen Brief an die europäischen Staats- und Regierungschefs, um „ihre Besorgnis über die Verschärfung der Repression in Belarus auszudrücken“. „Wir senden Ihnen diesen Appell an diesem 25. März, dem Tag der Freiheit in Belarus, an dem sich die Opposition jährlich in großer Zahl versammelt, um die Ausrufung der belarussischen Volksrepublik im Jahr 1918 zu ehren“, heißt es darin.
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EU und Türkei: Statt Tadeln mehr Handeln

Präsident Recep Tayyip Erdoğan verfolge einen regelrechten Masterplan zu Einschränkung von Menschenrechten in der Türkei wie Pressefreiheit, Frauenrechte oder Minderheitenschutz, so Markus Beeko, Generalsekretär von Amnesty International Deutschland. Wie er forderten Parlamentarier und Menschenrechtsaktivist*innen auf einer Veranstaltung des Kulturforums Türkei Deutschland vor dem EU-Gipfel deutliche Zeichen aus Brüssel und Berlin.
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Streamingdienste könnten Kinos verdrängen

Als ob die Corona-Krise den Kinobetreiber*innen nicht schon genügend Schwierigkeiten bereitet, gibt es nun ein weiteres, umfassendes Problem: Große US-Filmstudios setzen auf eigene Streamingdienste und wollen dieses Jahr ihre Blockbuster nicht mehr zuerst im Kino zeigen. Damit schwindet der exklusive Vorsprung des Kinos. Ist das Gemeinschaftserlebnis vor großer Leinwand in Gefahr?
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Arbeit in den Medien: Prekär und unsicher

Als „alarmierend“ hat die dju in ver.di die Ergebnisse der aktuellen Studie zur „Prekarisierung im Journalismus“ bezeichnet. Erste Ergebnisse einer zugehörigen Befragung – zur Teilnahme hatten die dju und andere journalistische Verbände aufgerufen – legten Wissenschaftler der Münchener Universität jetzt vor. Vor allem die „dramatische Situation der freien Journalist*innen“ verlange gesetzgeberisches Handeln, so die Gewerkschaft.
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Wie Pressefreiheit im Lockdown leidet

Am gefährlichsten für Journalist*innen in Deutschland sei es momentan, über Demonstrationen zu berichten. Das erläuterte dju-Bundesgeschäftsführerin Monique Hofmann bei der europaweiten Online-Konferenz "Locked Down: Protecting Europe's Free Press". Medienleute hätten es nicht nur mit tätlichen Angriffen aus einer aufgebrachten Menge zu tun, sondern auch mit Missachtung der Pressefreiheit und Behinderung durch die Polizei.
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„Berliner“: Vieles neu macht der Mai?

Veränderungen bei der „Berliner Zeitung“ werden auf der Medienplattform „Horizont“ angekündigt: Die Wochenendausgabe der hauptstädtischen Tagszeitung – erst kürzlich relauncht und für 2,50 Euro sonnabends im Handel – soll nun durch ein Magazin im Zeitungsformat ersetzt werden. Die Pläne samt Nullnummer werden detailliert vorgestellt. Doch nicht nur die Beschäftigten im Berliner Verlag wissen offenbar bisher gar nichts Konkretes.
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