Harald Gesterkamp

Journalisten im Visier

Eigentlich war es eine ganz normale Kundgebung der Opposition in Sankt Petersburg. „Eine der friedlichsten Veranstaltungen seit langem“, berichtete der russische ARD-Korrespondent Stephan Stuchlik. Plötzlich jedoch kesselte die Polizei die Kreml-Kritiker an jenem 15. April ein.
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Cano-Preis als Schutz

M | Wie viel Platz bleibt der Deutschen UNESCO-Kommission neben der Arbeit zu Bildungsstudien oder zum Weltkulturerbe eigentlich noch für die Pressefreiheit? DIETER OFFENHÄUßER | Analog zu den UNESCO-Programmbereichen haben wir in der Deutschen UNESCO-Kommission Referate zu Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation. Die Arbeit zur Pressefreiheit ist im Kommunikationssektor angesiedelt. Ihr Anteil an der Arbeit lässt sich schlecht in Prozenten beziffern, aber da, wo wir gefordert sind, erfüllen wir unsere Aufgaben. Dabei pflegen auch wir die Zusammenarbeit mit Fachverbänden wie Journalis­tenorganisationen.
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Frühgeburt im Gefängnis

Ein besonders furchtbares Schick­sal hat die äthiopische Journalistin Serkalem Fasil erlitten: Sie wurde im November 2005 schwanger festgenommen und musste im Gefängnis unter erbärmlichen Haftbedingungen ihr Kind zur Welt bringen. Ihr Kind ist jetzt zehn Monate alt, doch Serkalem Fasil ist noch immer inhaftiert.
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Reporterdenkmal in Bayeux

Im nordfranzösichen Städtchen Bayeux wird seit Monaten an einem Großprojekt für die Pressefreiheit gearbeitet. Am 2. Mai nun soll das Denkmal eingeweiht werden, auf dem die Namen von Journa­listen eingraviert sind, die seit 1944 bei der Arbeit getötet wurden.
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Europas Blick nach Osten

In der Europäischen Union ist die Pressefreiheit im Großen und Ganzen garantiert. Für die zentralasiatischen Staaten gilt das jedoch ganz und gar nicht. Jetzt sucht die deutsche EU-Ratspräsidentschaft nach einer neuen Strategie im Umgang mit den früheren Sowjet­republiken in der Region. Dabei geht es auch um Menschenrechte und Pressefreiheit. Doch unter welchen Bedingungen arbeiten Journalisten in Ländern wie Usbekistan oder Turkmenistan eigentlich? Pressefreiheit und Außenpolitik am Beispiel Zentralasiens.
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Blogger gegen Folter

Diese Bilder bewegten Ägypten in den vergangenen Wochen. Auf einem im Internet kursierenden Video ist der 21-jährige Busfahrer Emad Mohamed Ali Mohamed zu sehen, wie er nackt auf dem Boden liegt. Seine Hände sind gefesselt und um ihn herum stehen mehrere Männer, die ihn mit einem Schlagstock sexuell misshandeln. Zuvor war Emad Mohamed Ali Mohamed in der ägyptischen Stadt Giza festgenommen worden, weil er sich in ein Handgemenge zwischen Polizisten und seinem Cousin eingemischt haben soll.
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Getötete Journalisten: Wer zählt wen?

Die Statistik der „Reporter ohne Grenzen“ (ROG) weist 2006 den höchsten Stand an getöteten Medienleuten seit 1994 aus. Insgesamt wurden nach ihrer Zählung 81 Journalistinnen und Journa­listen sowie 32 Medienassistenten wegen ihrer Arbeit getötet. 2005 waren es insgesamt 68 gewesen. Andere Organisationen ermitteln sogar noch höhere Zahlen: So nennt die Internationale Journalistenvereinigung IFJ eine Zahl von 155 getöteten und 22 bei Unfällen ums Leben gekommenen Journalisten.
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Beim Filmen erschossen

2006 nahm die Zahl der ermordeten Journalistinnen und Journalisten erneut zu: Allein im Irak starben 113 Berichterstatter und Medienmitarbeiter.
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Journalisten zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt

Für die Richter war der Fall klar: Mamane Abou und Oumarou Keita haben Falschmeldungen verbreitet und den Staat diffamiert. Sie folgten deshalb der Anklage der Staatsanwaltschaft und verurteilten die beiden Journalisten zu jeweils 18 Monaten Haft.
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Zu Tode gefoltert?

Am 14. September klingelten mehrere Beamte des Ministeriums für nationale Sicherheit an der Haustür. Die drei erwachsenen Kinder der Journalistin Ogulsapar Muradowa öffneten, und ihnen wurde eine schreck­liche Mitteilung überbracht. Ihre Mutter war in der Haft gestorben. Zu den Umständen und zum Zeitpunkt des Todes machten die Behördenvertreter indes keine Angaben.
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Journalist wegen Zivilcourage festgenommen

Gesellschaftliches Engagement ist in Syrien auch für Journalisten nicht ungefährlich. Das bekam der 55-Jährige Ali al-Abdullah zu spüren, der sich am 22. März gemeinsam mit Angehörigen von Angeklagten vor dem Obersten Staatssicherheitsgericht in Damaskus aufhielt.
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Knebel angelegt

Es gibt viele Möglichkeiten, kritische Medien mundtot zu machen. Weißrusslands Machthaber wissen das. Deshalb lenken sie das staatliche Fernsehen und Radio, so dass Opposition gar nicht erst vorkommt. Sie drangsalieren unabhängige Journalisten und inhaftieren solche, die sich nicht einschüchtern lassen.
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Journalist bei Recherchen „verschwunden“

Plötzlich standen fünf Männer vor dem Auto von Hayatullah Khan und zwangen ihn und seinen Bruder anzuhalten. Unweit der Stadt Mirali im Nordwesten Pakistans zerrten sie den Journalisten am 5. Dezember in ein anderes Auto und fuhren mit ihm davon. Sein Bruder musste der Entführung hilflos zusehen. Von Hayatullah Khan fehlt seitdem jede Spur.
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Bildjournalistin zu zehn Jahren Haft verurteilt

Wer auf den Malediven gegen politische Unterdrückung protestiert, muss mit allem rechnen. Das erfuhr jetzt auch die Fotoreporterin Jennifer Latheef. Die Anhängerin der Opposition wurde am 18. Oktober wegen „Terrorismus“ zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.
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Aktion für Ali al-Abdullah, Syrien

Am 30. Oktober wird sich zeigen, ob Syrien zu politischen Reformen bereit ist. Denn an diesem Tag soll der Prozess gegen den Journalisten Ali al-Abdullah beginnen. Der Medienschaffende wird der "Werbung für eine illegale Organisation" beschuldigt. Gemeint sein dürfte damit die "Moslembruderschaft", weil al-Abdullah auf einer Veranstaltung am 7. Mai dieses Jahres eine Stellungnahme des im Exil lebenden Vorsitzenden der in Syrien verbotenen Gruppe verlesen hatte. Darin waren politische Reformen und die Achtung der Menschenrechte in Syrien gefordert worden - Anliegen, für die Ali al-Abdullah schon lange eintritt.
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Aktion für Francisco Velaso, Ecuador

Es war der 13-jährige Sohn, der das Telefonat entgegennahm. Sollte "Radio La Luna" noch einmal die Opposition zu Wort kommen lassen, so der anonyme Anrufer, würde seine Familie getötet. Die elfjährige Tochter und die Frau von Francisco Velasco erhielten Anfang April weitere, ganz ähnliche Anrufe. Schon vorher war der Direktor des Radiosenders bedroht und seinem Programm die Schließung prophezeit worden, sollte er weiterhin Kritikern von Präsident Lucio Gutiérrez die Möglichkeit geben, ihre Meinung zu äußern.
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