Harald Gesterkamp

Mullahs als Richter

Gut sieben Jahre nach dem Amtsantritt des afghanischen Präsidenten Hamid Karzai zieht die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ (ROG) eine beunruhigende Bilanz: Die Pressefreiheit wird zunehmend weniger geachtet, und vor allem bei religiösen Fragen werden politische Urteile gefällt.
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Ungesühnt

Dieser Prozess war von Anfang an eine Farce. Die Ermittler, die den Auftrag hatten, den Mord an der russischen Journalistin Anna Politkowskaja aufzuklären, haben erbärmlich gearbeitet und mehr verschleiert als Licht in die Sache gebracht. Beweismittel gingen verloren, nach anderen wurde gar nicht erst gesucht.
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Suche nach den Hintermännern

Der Prozessauftakt Mitte November war bezeichnend: Erst wurde die Öffentlichkeit vom Verfahren ausgeschlossen, dann wieder zugelassen. Fraglich ist zudem, ob es vor Gericht gelingen kann, den Mord an der Kreml-kritischen Journalistin Anna Politkowskaja wirklich aufzuklären.
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Mehr als nur ein symbolischer Akt?

Mit dieser Entscheidung war nicht unbedingt gerechnet worden. Ministerpräsident Wen Jiabao (Bild) unterzeichnete am 17. Oktober ein Dekret, nach dem Reporter aus dem Ausland künftig ohne behördliche Genehmigung durch das Land reisen und Interviews führen können. Ursprünglich war diese „Freiheit“ nur für die Wochen um die Olympischen Spiele herum vorgesehen. Am Tag der Verlängerung wäre die Regelung eigentlich ausgelaufen.
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Birmanischer Journalist Win Tin endlich auf freiem Fuß

Am 23. September kam der Journalist und stellvertretende Präsident der Birmanischen Autorenvereinigung aus dem Gefängnis frei – nach mehr als 19 Jahren hinter Gittern. Am 4. Juli 1989 war Win Tin verhaftet und anschließend zu 20 Jahren Freiheitsentzug verurteilt worden.
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Journalistinnen attackiert

Für Journalistinnen in Afghanistan nehmen die Probleme zu. Offenbar gibt es mehrere Gruppen im Land, die es nicht ertragen, wenn Frauen recherchieren oder vor der Kamera stehen.
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Trippelschritt der Türkei

Nach jahrelanger Kritik aus dem In- und Ausland hat das Parlament in Ankara den berüchtigten Türkentum-Paragrafen 301 des Strafgesetzbuches geändert.
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Keine Medaille für Pressefreiheit

Nicht erst seit den jüngsten Unruhen in Tibet und dem Vorgehen der Pekinger Führung gegen die dortigen Autonomiebestrebungen wird die Menschenrechtslage in China kritisch beäugt. Im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele 2008 nehmen die Zweifel zu, ob jenseits der Sport-Arenen frei berichtet werden kann. Plötzlich war hinter dem Leiter des Chinesischen Olympischen Komitees ein Mann mit einem Transparent zu sehen. Während Liu Qi im griechischen Olympia feierliche Worte anlässlich der Entzündung des Olympischen Feuers suchte, zeigten Mitarbeiter der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ (ROG) ein Plakat, auf dem die Olympischen Ringe aus Handschellen geformt waren und…
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Aus Lhasa ausgewiesen

Seit 1997 arbeitet Georg Blume, 44, als Korrespondent in China, er schreibt für Zeit und taz. Als im März in Tibet Unruhen ausbrachen, war er als einer der wenigen westlichen Reporter vor Ort. Einige Tage später wurde er aus Lhasa ausgewiesen.
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Nach der Wahl Nachrichtensperre

Der Gewaltausbruch nach den Präsidentschaftswahlen in Kenia ist auch an den Medien nicht spurlos vorübergegangen. Zum Sieger der Abstimmung vom 27. Dezember 2007 war Staatschef Mwai Kibaki ausge­rufen worden; sein Herausforderer Raila Odinga spricht von Wahlbetrug.
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Getötet während der Arbeit

Das abgelaufene Jahr war für Journalisten noch gefährlicher als die vergangenen 13 Jahre. Nach einem Bericht der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ (ROG) wurden 2007 insgesamt 86 Medienvertreter während oder wegen ihrer Arbeit getötet. Das sind fünf mehr als 2006.
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Kritik an Musharraf

Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf hat mit der Verhängung des Ausnahmezustands am 3. November auch die Medien verstärkt geknebelt. Das Informationsministerium schuf eine Sonderbehörde, die die führenden Presseorgane des Landes überwachen soll. Dem speziellen Blick der Regierung unterliegen auch die großen englischsprachigen Zeitungen des Landes, wie „The Dawn“ oder „The Daily Times“. Die Behörde soll sicherstellen, dass keine Berichte veröffentlicht werden, die „dem Präsidenten oder der Armee feindlich gesinnt“ sind. Damit ist der Zensur Tür und Tor geöffnet.
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Posthum geehrt

Das P.E.N.-Zentrum Deutschland hat den in der Türkei ermordeten Journalisten Hrant Dink und die viele Jahre von ihm herausgegebene Zeitung „Agos“ mit der Hermann-Kesten-Medaille ausgezeichnet. In Istanbul läuft der Prozess gegen Dinks Mörder.
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Schüsse auf Zivilisten

Kenji Nagai hat sich nur wenige Tage in Birma aufgehalten. Er starb bei der Arbeit. Der japanische Journalist war ein erfahrener Reporter, der an vielen Krisenherden der Welt unterwegs war – in Afghanistan und Kambodscha, im Irak und in den palästinensischen Gebieten. Ende September reiste der 50-Jährige mit einem Touristenvisum nach Birma und begleitete mit seiner Videokamera die Demonstrationen der buddhistischen Mönche und Anhänger der Demokratiebewegung.
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Die Pressefeinde

Es sind nicht nur die alten Bekannten wie Russlands Präsident Wladimir Putin, Irans Staatschef Mahmud Ahmadinedschad oder Simbabwes Präsident Robert Mugabe. Auch und gerade wer nicht so im Rampenlicht steht, verletzt Menschenrechte wie die Medienfreiheit – Staatschefs genauso wie unkontrollierte Milizen oder bewaffnete Oppositionsgruppen.
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Journalisten im Visier

Eigentlich war es eine ganz normale Kundgebung der Opposition in Sankt Petersburg. „Eine der friedlichsten Veranstaltungen seit langem“, berichtete der russische ARD-Korrespondent Stephan Stuchlik. Plötzlich jedoch kesselte die Polizei die Kreml-Kritiker an jenem 15. April ein.
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