Filmtipp

Filmtipp: Das Ende des Schweigens

Die sogenannten Frankfurter Homosexuellen-Prozesse sind weitgehend vergessen. Der Dokumentarfilm „Das Ende des Schweigens“ von van-Tien Hoang rekonstruiert nun ihre Geschichte. Experten wie Christian Setzenpfand, Frankfurter Stadthistoriker, und der Historiker Marcus Velke liefern die Fakten, Zeitzeugen wie Wolfgang Lobinger, der wahrscheinlich letzte der noch Überlebenden (inzwischen verstorben), berichten von ihren bitteren Erfahrungen.
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Filmtipp: Beteiligung statt (Bürger-)Frust

Kann mehr Bürgerbeteiligung die Demokratie beleben? Dieser Frage gehen Sabine Zimmer und Sandra Budesheim in ihrem Film „Bürger. Macht. Mehr direkte Demokratie?“ nach. Sie begleiten mit der Kamera einige der 160 Mitglieder des ersten deutschen Bürgerrats Demokratie - einem 2019 gestarteten Modellprojekt, mit dem eine neue Form der Bürgerbeteiligung in Deutschland erprobt werden sollte. Die Dokumentation läuft jetzt im MDR-Fernsehen.
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Ganz so transparent, wie sich die Geldhäuser und globalen Unternehmen in ihrer Glasarchitektur geben, sind sie, was Auskünfte über das dahinterstehende Finanzsystem angeht, dann doch nicht, fand Filmemacherin Carmen Losmann in "Oeconomia" herausBild: Neue Visionen Filmverleih

Filmtipp: „Oeconomia“

Carmen Losmanns Dokumentarfilm "Oeconomia" begibt sich auf eine Reise in die strategischen Zentren des Banken- und Finanzsektors. Die Regisseurin fordert deren Akteur*innen mit einfachen Fragen heraus, stößt dabei nicht selten auf verschwiegene Zurückhaltung. Mit präziser Detektivarbeit macht sie die verborgenen Spielregeln des kapitalistischen Finanzsystems dennoch sichtbar – und spart auch den notwendigen Diskurs über eine neue Finanzwirtschaft nicht aus.
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Filmtipp: Mit eigenen Augen

"Mit eigenen Augen“ … ist man sofort drin. Mittendrin in einem redaktionellen Prozess, der in solch einer intensiven und aufwändigen Form wahrscheinlich die seltene Ausnahme in deutschen Medienunternehmen ist. Regisseur Miguel Müller-Frank und vor allem seine Kamerafrau Laura Emma Hansen fangen die Entstehung einer Ausgabe des investigativen Fernsehmagazins Monitor ein. Auf dem Kölner Film Festival Cologne in der Reihe „Made in NRW“ hatte der Dokumentarfilm am 6. Oktober Premiere.
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Filmtipp „Wackersdorf“

Filme über die politische Zeitgeschichte haben im Kino kaum noch eine Chance. Umso besser, dass Arte „Wackersdorf“ bereits um 20.15 Uhr zeigt. Oliver Haffners Kinodrama ist die Verbeugung vor einem Mann mit Rückgrat: Als die bayerische Landesregierung 1981 beschließt, in der Oberpfalz eine Wiederaufarbeitungsanlage zu errichten, kommt das für die Kommunalpolitiker der darbenden Region einem Wunder gleich. Einzig der sozialdemokratische Landrat macht Stimmung gegen die WAA – und wird prompt entmachtet.
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Zu Hause „ins Kino“ gehen am 10. Mai

Acht Preise hat „Systemsprenger“ beim Deutschen Filmpreis abgeräumt, darunter die Goldene Lola für den besten Spielfilm 2019. Da der große Kinotag der Deutschen Filmakademie für die diesjährigen Lola-Preisträgerfilme wegen der Coronakrise ausfällt, lädt das Team um Regisseurin Nora Fingscheidt am 10. Mai zu einem virtuellen Kinoerlebnis ein. Die Filmtheater sind nach wie vor geschlossen, viele bangen um ihre Existenz. Sie werden durch diese einmalige Aktion unterstützt.
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Filmtipps: 75 Jahre Kriegsende

Geschichte muss lebendig werden, damit man sie versteht, und das funktioniert in erster Linie mit Zeitzeugen; kein Film, kein Buch, kein Artikel kann die Intensität einer persönlichen Begegnung ersetzen. In der Dokumentation „Kinder des Krieges“ kommen Menschen zu Wort, die in jungen Jahren das Kriegsende erlebt haben. In einem zweiten Film würdigt die ARD den christlichen Widerstand gegen Hitler; hier verkörpern Schauspieler die Protagonisten.
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Filmtipp: „Getrennt durch Stacheldraht“

Diese Geschichte hätte sich ein Drehbuchautor kaum besser ausdenken können: Im Frühjahr 1945 kreuzen sich die Lebenswege zweier Heranwachsender in einem Konzentrationslager. In der Dokumentation erinnern sich die beiden mittlerweile hochbetagten Herren an ihre Jugend: Der eine war politischer Häftling, der andere der Sohn des KZ-Leiters. 75 Jahre später treffen sie sich wieder.
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Filmtipp: „Meister des Todes 2“

Es gibt auch in Coronazeiten noch andere wichtige Themen. Waffenhandel zum Beispiel. Vor fünf Jahren hatte der Filmemacher Daniel Harrich sich in einem TV-Themenabend mit illegalen deutschen Waffenexporten nach Mexiko befasst. Sein Film erregte Aufsehen und hatte auch Folgen für die Firma Heckler & Koch, die das Vorbild für den Film abgab. Mit „Meister des Todes 2“ schreibt der Autor diese Geschichte weiter und konzentriert sich auf den Prozess gegen verantwortliche Manager.
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Berlinale-Tipp: Schlingensief

Der Dokumentarfilm „Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien“ feierte im Panorama der gestern eröffneten 70. Internationalen Filmfestspiele in Berlin seine Premiere. Bettina Böhler portraitiert darin den 2010 mit 49 Jahren verstorbenen Film- und Theaterregisseur sowie Aktionskünstler Christoph Schlingensief. Über Jahrzehnte hinweg hat er ein in seiner Art und Wirkung einzigartiges künstlerisches Werk geschaffen.
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Filmtipp: „Ein Tag in Auschwitz“

75 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee gibt es nicht mehr viele, die das namenlose Grauen überlebt haben. Dass ein Film wie „Ein Tag in Auschwitz“ heute womöglich notwendiger denn je ist, hat jedoch andere Gründe: Wer nach dieser Dokumentation noch immer applaudiert, wenn Politiker, die mit dem Faschismus liebäugeln, die Zeit des Nationalsozialismus als „Vogelschiss“ der deutschen Geschichte bezeichnen, dem ist vermutlich nicht zu helfen.
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Filmtipp: Experiment Sozialismus in Kuba

„Tatsächlich bin ich naiv an das Projekt herangegangen. Ich dachte mir: Besorg dir eine Kamera, fahr hin und mach Interviews.” Diesen Entschluss fasste die Berliner Kamerafrau Jana Kaesdorf, nachdem sie 2012 eine Urlaubsreise nach Kuba gemacht hatte und das Land sie über Jahre nicht mehr losließ. In ihrer Doku-Fiktion „Experiment Sozialismus – Rückkehr nach Kuba“ untersucht sie den kubanischen Sozialismus der Gegenwart.
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Filmtipp: TV-Serie „Der Krieg und ich“

Wie erzählt man Kindern vom Krieg, ohne sie zu verängstigen? Wie lässt sich die Bombardierung einer Stadt in Bilder fassen, wenn man nicht über das Budget eines Kinofilms verfügt? Die achtteilige SWR-Serie „Der Krieg und ich“ läuft ab 31. August auf dem Kika. Ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie sich fehlende Mittel durch Fantasie ausgleichen lassen: Plötzlich scheint die Handlung zu erstarren und verwandelt sich in eine Spielzeugwelt.
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Filmtipp: Die rote Linie

Wer von dem Dokumentarfilm „Die rote Linie“ eine abgewogenes Pro und Contra erwartet, Sachinformation und politische Einschätzung, der ist hier falsch. Wer wissen will, wie Konflikte entstehen, wie Solidarität sich bildet, wie eine Bürgerbewegung entsteht, die zum Symbol für den Kampf gegen eine verfehlte Energiepolitik wird – der ist hier richtig. Es geht um den Konflikt um den Hambacher Forst im rheinischen Braunkohlerevier.
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Filmtipp: Face_It!

Mit der automatischen Gesichtserkennung beschäftigt sich Regisseur Gerd Conradt in seinem neuen Filmessay „Face_It! - Das Gesicht im Zeitalter des Digitalismus“. Hintergrund ist ein Pilotprojekt der Bundespolizei zu digitalen Erkennungssystemen, mit deren Hilfe Straftäter sofort erkannt und festgenommen werden sollen. Conradt begibt sich auf eine Reise zu Akteur*innen, die sich mit der (De)Codierung des menschlichen Antlitzes befassen.
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Filmtipp: Feuer und Flamme für die Fabrik

An dem großen Gastank auf dem Firmengelände haben Arbeiter kleine Gasbehälter angebracht, die wie Sprengladungen aussehen. Auf den Tank hat jemand geschrieben: „On va tout péter“, übersetzt: Wir werden alles in die Luft sprengen. So heißt auch der Film von Lech Kowalski. Der deutsche Titel „Feuer und Flamme für unsere Fabrik“ ertränkt leider die Dramatik in unfreiwilliger Ironie.
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