Heft 8-9/2000

Titelthema

Zwischen Kooperation und Konfrontation

Fast zeitgleich mit der ARD (Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten - 5.8.1950) wurde im Juni 1950 mit der "Gruppe Funk" in der GDBA im DGB, ab 1951: Rundfunk-Union (später: Rundfunk-Fernseh-Film-Union - RFFU) die erste gewerkschaftliche Vertretung eigens für den Hörfunk-Bereich gegründet. Ihr Versuch, sogleich mit der ARD einen Tarifvertrag für alle ihre Anstalten abzuschließen, scheiterte nach wenigen Monaten; die ARD wollte und konnte die Tarifhoheit der einzelnen Sender nicht einschränken. Obwohl das die Notwendigkeit für inzwischen mehrere hundert Tarifverträge bedeutete, trat die RFFU immer wieder für engere Zusammenarbeit zwischen den…
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weitere Titelbeiträge

Die ARD und die Honorare

Das Wort Honorar kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Ehrengeschenk für eine in ihrem wirtschaftlichen Wert nicht einschätzbare Leistung. Betrachtet man die Honorierungspraxis, so muss man häufig den Eindruck gewinnen, dass diese alte Interpretation immer noch beim Wort genommen wird, auch bei der ARD.
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Vor 50 Jahren: Gründung der Gruppe Funk

aus: RUNDFUNK. Informationen für die Gruppe Funk in der GDBA, Gewerkschaft Kunst. Nr. 1, München, Juni 1950
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Sonniges Bild mit einigen Flecken

Er ist Journalist. Er arbeitet fürs Fernsehen. Er macht längere Dokumentationen und Magazinbeiträge. Er bekommt dafür Stücklohn. Pro Sendeminute. Für Recherchen, Treatment, Regie oder Realisation, Schnittüberwachung, Text und Endfertigung. Die Honorare stehen in der Vergütungstabelle. Sie ist Bestandteil des Tarifvertrags für arbeitnehmerähnliche freie Mitarbeiter.
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Shareholder culture statt Programmvielfalt und -qualität

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in der Bundesrepublik Deutschland wird zur Zeit marktreif organisiert und läuft dabei Gefahr, seine Identität, ja vielleicht seine Existenzberechtigung zu verlieren.
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Glück&Wünsche

50 Jahre ARD - wir gratulieren. Gäbe es ihn nicht, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, wir müssten ihn erfinden. Er "bietet..... keine Dienstleistungen, die im Wettbewerb erbracht werden, sondern ein öffentliches Gut, das der Gesellschaft dient und nicht vom Markt generiert wird." Die vom Rundfunk hergestellte Öffentlichkeit wäre einförmiger, flacher und langweiliger, gäbe es allein RTL und Kirch, und nicht die öffentlich-rechtlichen Sender, auch in ihrer föderalen Vielgestaltigkeit. Die Tagebücher Viktor Klemperers, Strittmatters "Laden" oder, ein Beispiel dieser Tage: "Familiengeschichten" und manches andere mehr finden wir typischerweise im öffentlich-rechtlichen…
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Stärker vom Solidaritätsgedanken leiten lassen

Tarifpolitik gilt gemeinhin als das Kernstück gewerkschaftlicher Arbeit, geradezu als Existenzgrund für eine Organisation, die sich Solidarität als Leitsatz gewählt hat. Dabei stellt sich natürlich sofort die Frage: Solidarität mit wem, und wie weit soll sie denn reichen - womit ich auch schon mitten in der Diskussion über die Tarifpolitik unserer Organisation wäre, der alten RFFU wie der Fachgruppe 3 der IG Medien und demnächst vielleicht des Fachbereichs 8 von ver.di.
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Kultur im Programm der ARD

"Hörfunk und Fernsehen sind Bestandteil und Vermittler von Kultur zugleich. Insbesondere dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist auch eine ,kulturelle Verantwortung' aufgegeben. Er muss gewährleisten, so hat es das Bundesverfassungsgericht beispielsweise 1994 formuliert, ,dass der klassische Auftrag des Rundfunks erfüllt wird, der neben seiner Rolle für die Meinungs- und Willensbildung, neben Unterhaltung und Information seine kulturelle Verantwortung umfasst.'"´1
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Der Lack ist ab

Wenn die Dame ARD jetzt 50 wird, habe ich sie zum ersten Mal kennengelernt, als sie noch ein Mädchen war. Jungfrau war sie allerdings nicht mehr. Es gab durchaus den ein oder anderen Rundfunkpionier jener Tage, der von den Nazis so gut wie nichts mitbekommen hatte und deshalb unter dem Röckchen von Fräulein ARD wieder einen Platz an der Sonne finden konnte. Es war wie mit der Bundeswehr. Werden die Generale Hitlers die Generale der Nato sein, wurde Konrad Adenauer gefragt, und seine Antwort war, dass er 17jährige der Nato nicht anbieten könne. Das konnte er in der Tat nicht, und so war das auch mit der ARD.
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Aufstrebende Töchter

Wenn Titel wie "Mädchenhandel - Das schmutzige Geschäft" bei RTL für Quote sorgen sollen, haben oft auch die Öffentlich-Rechtlichen ihre Hände im Spiel. Für ihre Produktionstöchter ist das Dealen mit Privatsendern längst nicht mehr anstößig, sondern ein einträgliches Geschäft. Ob RTL, SAT.1 oder ProSieben, die Privatsender sind längst zu wichtigen Auftraggebern für die Produktionsgesellschaften von öffentlich-rechtlichen Sendern geworden. Und davon gibt es immer mehr.
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Haben wir dafür gekämpft?

Eine Diskussion unter Frauen. "Wie ich das liebe, diese Frühdienste während der Fußball-EM in einer Redaktion, in der 50 Prozent Männer arbeiten", sagte eine und die anderen nicken. Zwar kann sich keine von uns vorstellen, dass man Frühdienste lieben könnte. Aber in einer Redaktion, in der nur die Hälfte männlich ist, was ja bedeutet, dass die andere Hälfte weiblich ist, muss gut arbeiten sein. Wir hatten sie missverstanden. Ihr Satz war ein Seufzer, pure Ironie! Ihr waren 50 Prozent zuviel in Wochen, in denen sich beinahe jeder Mann als Fußball-Experte versteht und sich aufgerufen fühlt, Frau die Sache einfach zu erklären.
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Mutterschiff mit trudelnden Beibooten

Der Begriff "Vorreiter" hat in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen eine ganz neue Bedeutung gewonnen: Udo Reiter macht es vor - das Outsourcing im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Der Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) war über die vergangenen Jahre damit beschäftigt, Deutschlands viertgrößte ARD-Anstalt zu einem "schlanken Mutterschiff mit einer Flotte von effizienten und beweglichen Schnellbooten" umzumodeln
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weitere Inhalte dieser Ausgabe

Entmachtung des Redaktionsrats wurde rückgängig gemacht

Wieder Unruhe bei der „Morgenpost“

FAZ goes Berlin

Inhalt M 8-9/2000

Eine Zeitschrift ehemaliger Feinde

Aktion für: Ileana Alamilla

Nur noch wirtschaftliche Kriterien?

Heimat und Brauchtum

PC-Urheberabgaben: Befragung gestartet

Hexenjagd und Kriegsberichterstattung

Vergeblicher Planungsvorlauf

Der Bürger reibt sich verwundert die Augen

Zeugnisverweigerungsrecht

Verwerterlobby macht mobil

Nicht mehr auf Ballhöhe

„Hamburger Rundschau“: Erscheinen eingestellt

Blut ist dicker als Wasser

Mitbestimmung in der „Kirch-Sender-Familie“ auf dem Vormarsch

Vorschlag für eine integrale Medien- und Kommunikationspolitik

Jeder gegen jeden